Osteopathie

Was ist Osteopathie?

Die Osteopathie unterstützt als eine ganzheitliche Form der Medizin die Fähigkeit des Körpers zur Selbstheilung. Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, der inneren Organe und des Nervensystems werden durch eine manuelle Untersuchung und Therapie behandelt. Eine perfekt aufeinander abgestimmte Funktionsweise aller Körpersysteme (Knochen, Gelenke, Muskeln, Organe, Gefäße, Nerven usw.) ist sehr wichtig, um die Selbstregulation im gesamten Organismus aufrecht zu erhalten. In der Osteopathie wird der Mensch in seiner körperlichen Einheit auf allen Ebenen und in der Einheit von Körper, Geist und Seele in seiner Gesamtheit betrachtet und behandelt.

Jedes Körperteil, jedes Organ benötigt zum optimalen Funktionieren Freiheit in seiner Bewegungsfähigkeit. Diese Bewegungsfreiheit ist eine grundlegende Voraussetzung für die Ernährung (arterielle Blutzufuhr, Stoffaustausch und venös-lymphatischer Abtransport) und die nervale Versorgung von Gewebe. Solange diese Zirkulation ungehindert funktionieren kann, verfügt der Organismus über Mechanismen, wodurch er immer wieder ins Gleichgewicht gebracht wird.

Ist die Funktion bestimmter Körperregionen eingeschränkt, entstehen erhöhte Gewebespannungen. Dadurch kommt es zu einer Minderversorgung der betroffenen Strukturen. Die Summe dieser Fehlfunktionen kann der Organismus nicht mehr kompensieren – es entstehen Beschwerden.

An dieser Stelle setzt die osteopathische Behandlung an. Ihr Ziel ist es, vorliegende Dysfunktionen im menschlichen Körper zu erkennen, zu lösen und somit die körpereigene Selbstheilung zu unterstützen.

 

Osteopathisches Vorgehen in der Praxis

Zu Beginn des ersten Termins steht ein ausführliches Patientengespräch, die Anamnese. Darauf folgt die genaue Untersuchung des Körpers. Auf Basis des Befunds erfolgt die Therapie. Die osteopathische Behandlung wird ausschließlich mit den Händen durchgeführt und baut auf den 3 Körpersystemen auf:

  • Das Parietale System
    Bewegungsapparat mit Wirbelsäule, Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bändern.
  • Das Viszerale System
    Alle inneren Organe des Brust-, Bauch- und Beckenraumes mit dazugehörigen Blut- und Lymphgefäßen sowie Nervenbahnen.
  • Das Craniale System
    Schädel- und Kreuzbeinknochen, Rückenmarks- und Hirnhäute, Nervengewebe und Liquor.

Basierend auf den Kenntnissen der Anatomie, Biomechanik und Physiologie, werden die verschiedenen Körperstrukturen in ihrer Beweglichkeit untersucht und unterschiedliche Spannungsverhältnisse des Gewebes festgestellt.

 

 

Craniomandibuläre Dysfunktion

Das Craniomandibuläre System besteht aus den Zähnen des Ober- und Unterkiefers, den Kiefergelenken, der Kaumuskulatur, den angliedernden Schädelknochen und der Halswirbelsäule. Die wichtigsten Funktionen des Craniomandibulären Systems sind das Kauen und das Sprechen. Weiter Sinne können aber auch alle Bewegungen des Kopfes  dazu gezählt werden.

Störungen in diesem System bezeichnet man als Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD). Unter CMD werden alle schmerzhaften und nicht schmerzhaften Beschwerden zusammengefasst, die auf funktionelle, strukturelle, biochemische und psychische Fehlregulation der Muskel- und/oder Kiefergelenksfunktion zurückzuführen sind.

Symptome der CMD zeigen sich häufig im zahnärztlichen Bereich (siehe Indikationen)

 

Indikationen

  • Kiefergelenksschmerzen
  • Kopf- und Gesichtsschmerzen
  • Kaumuskelschmerzen (Myalgie, Myopathie)
  • Geräusche des Kiefergelenkes (Knacken)
  • Zahnschmerzen, Zahnhypersensibilitäten und  Zahnlockerungen
  • Irritationen im Bereich des Ohres (z. B. Tinnitus, Schwindel)
  • Irritationen der Augen (z. B. Sehstörungen),
  • Irritationen im Bereich des Halses (z. B. Schluckbeschwerden, Stimmveränderungen)
  • Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule und des Nackens, bis zu den Schultergelenken
  • Taubheitsgefühle in Armen und Fingern

 

Therapie

Grundsätzlich sollte die Therapie der CMD unter einem interdisziplinären medizinischen Ansatz erfolgen. Als wirkungsvolle positive Beeinflussungsmöglichkeiten beim Beschwerdebild der CMD  werden physiotherapeutische Maßnahmen, wie Kälte, Wärme, spezielle Massagen, Manuelle Therapie und Bewegungsübungen angesehen.

Die Behandlung von Craniomandibulären Dysfunktionen erfordert spezielle Kenntnisse über Anatomie und Behandlungstechniken. Die Anwendungen erfolgen teilweise innerhalb des Mundes mit speziellen Techniken. Ziel ist es, die Beschwerden zu lindern.
Die Zusammenarbeit mit Zahnärzten und Kieferorthopäden optimiert den Behandlungserfolg.